Fahrer einer 1100er AT kennen den lästigen Warnhinweis, der nach dem Start der Maschine im Multifunktionsdisplay auftaucht: Man soll drauf achten, ob man auch dazu in der Lage ist, das System zu benutzen, während man im Straßenverkehr unterwegs ist. Ist in meinen Augen maximal unnütz, muss bei jedem Start weggeklickt werden und lässt sich auch nicht deaktivieren.
Neulich hatte ich die Gelegenheit, einen aktuellen Toyota Yaris Hybrid mit großem Zentraldisplay zu fahren. Der zeigt ebenfalls einen Warnhinweis beim Start, dass man gefälligst auf den Verkehr achten soll. Diesen Hinweis muss man mit einem Tipp auf eine Schaltfläche am Display bestätigen. Mein 2016er Yaris hat ebenfalls ein Multimedia-Radio mit Mehrzweckdisplay, aber da werde ich nicht mit Nanny-Hinweisen genervt, die ich aktiv wegklicken muss.
Ich habe noch keinen Menschen getroffen, der sich solche Hinweise wünscht. Es hat auch noch kein Journalist gefordert, dass ein Fahrzeug seinen Benutzer beim Start pauschal vor den Gefahren des Straßenverkehrs warnt. Frage: Warum machen Honda und Toyota das? Es ist sicherlich kein allzu großer Aufwand, diesen Warnhinweis ins System einzuprogrammieren, aber es ist Aufwand - den kein Nutzer wünscht. Gibt es ein Gesetz, das die Hersteller dazu zwingt?
Ich erinnere mich an eine Honda aus den 1970ern, auf deren Tank ein dicker Aufkleber prangte, auf dem stand: "Vor Benutzung bitte vorsichtig Bedienungsanleitung lesen" (kreative Übersetzung von "read carefully"). Okay, ich könnte mir einen solchen Aufkleber ja noch vorstellen, wenn man ihn vor der ersten Fahrt abmachen kann, aber worin soll der Sinn bestehen, den Fahrer bei jeder Fahrt an die Bedienungsanleitung zu erinnern?
Ich verstehe den Sinn dahinter nicht. Meine Honda ist in vielen Punkten so unvernünftig, wie es das Gesetz gerade noch erlaubt, zum Beispiel beim Auspuffgeräusch oder beim Design der Blinker und Lampen. Warum dann solche Nanny-Hinweise?
Kennt jemand einen möglichen Grund?