Guude,
Alles anzeigenMeine persönliche Vermutung:
(mit aller Vorsicht geäußert und ohne irgendjemandem angreifen zu wollen)
Diese "zahlreichen" schlechten Erfahrungen mit Zubehörritzeln haben folgenden Hintergrund:
Nach dem ersten (originalen) Kettensatz ist die Welle immer noch soweit ok - hat ja dann auch erst 20-30tkm.
In dieser "Frühphase" gehen vllt. auch viele noch zur Inspektion (wegen Gewährleistung) und dort wird die Kette dann vom Fachhändler bei Bedarf (korrekt) nachgespannt.
Nach 20-30tkm ist der erste Satz verschlissen.
(Bei schlecht gepflegten Ketten womöglich schon früher - aber man fährt u.U. trotzdem noch eine Weile weiter.
Nach meinem Verständnis treten bei stark fortgeschrittenem Verschleiß der Kette und/oder der Außenverzahnung des Ritzels (also einem "Mismatch" der Teilung von Kette und Ritzel) zunehmend oszillierende Zugkräfte im Zuge des Abrollens der Kette auf dem Ritzel auf.
Das ergibt womöglich ein heftiges, vielleicht sogar für die Verzahnung zwischen Ritzel und Welle stark verschleißförderndes Wechselmoment auf das Ritzel - wenn man also mit starkem Verschleiß weiter fährt.)
Dann kommt irgendwann ein neuer Kettensatz drauf.
Das machen dann viele selber und nutzen dazu (wie ich auch) ein Zubehörritzel (wie es von den bekannten MyKettenkits-Anbietern eben so angeboten wird).
Auch Fachhändler und Vertragswerkstätten scheinen diese Zubehörritzel ja zu verbauen.
Dann werden weitere 20-30tkm abgespult.
Danach hat ein kleiner Teil der Fahrer beschädigte GAW´s.(Manche vllt. schon beim Ausbau des ersten Kits; siehe Theorie oben)
Viele Fahrer haben nach dieser Phase (ob mit oder ohne Zubehörritzel) aber auch kein Problem und alles ist ok - wie z.B. bei mir.
Beschädigte Wellenverzahnungen könnten unter dem Strich mehrere Ursachen haben:
1.)
Die Zubehörritzel sind Mist (generell oder per einzelner Qualitätsausreißer) => das versuchen wir hier zu beleuchten.
Ich persönlich glaube nicht so recht daran; will das aber gerne verifizieren.
Wenn es tatsächlich so ist - überzeugt mich mit technischen Argumenten, nicht mit Sätzen wie "Sparen ist fehl am Platz".Wenn "je teurer, desto besser" gälte, würde ich ein Ritzel aus purem Gold fräsen lassen - und damit auf der Schnauze landen.
2.)
Manche "Selbstschrauber" oder vllt. auch Werkstätten machen Fehler beim Selbsteinbau (falsche Spannung; Schräglauf, Versatz, etc.)
Diese Fehler führen dann u.U. zu Fehlbelastungen im Betrieb und dann zu schnellem Verschleiß an der Verzahnung.
3.)
manche GAW´s haben ab (Honda-) Werk Material- oder Härtefehler, die sich eben erst nach größerer Laufzeit (nach Abnutzung der obersten Einsatzhärteschicht ?) bemerkbar machen und dann zu progressiver Abnutzung führen.
Das ist schwer zu verifizieren ...
Ich plädiere hier also für rein gar nichts und habe nur Spass an diesen theoretischen, technischen Überlegungen.
Das hat früher mal Motorradfahren mit ausgemacht.
Wenn jemand "Original" kaufen will, dann soll er das tun.
Das ist mir komplett egal und hat für mich mit diesen Gedankenspielen rein gar nichts zu tun.
ich gebe dir zwar nicht vollumfänglich, aber doch in weiten Teilen recht!
Nicht alle Zubehörritzel sind schlecht, aber einige. Viele haben eine gnadenlos hohe Rockwellzahl, andere widerum haben eine so schlechte Passgenauigkeit, dass sie auf Welle wackeln wie ein Lämmerschwanz.
JT scheint da eine zugegebene Ausnahme zu sein, zumindest was die Passgenauigkeit betrifft.
Was deine Aussage zur gemessenen Härtezahl angeht, bin ich überrascht, ich hätte sie höher eingeschätzt.
Ich hätte aber auch hier gerne gewußt, wo genau du gemessen hast?
Irgendwo am Ritzel oder tatsächlich an den Zahnflanken?
Ich denke aber auch, dass die häufigste Ursache für defekte GAW´s einerseits eine mangelhafte Schmierung der Wellenflanken (sieht man ja auch an unseren CRF´s, da ist - oder war- Herstellerseitg gar nix!) oder andererseits vor allem eine falsch gespannte Kette ist!
Und leider hilft da auch nicht der berühmte "freundliche Händler" weiter, denn dieser ist ja bekanntlich auch nicht immer mit den "hellsten Köpfen der Republik" gesegnet. Übrigens mit ein Grund, weshalb ich da eh´nicht mehr hingehe.
Erschwerend kommt dann noch hinzu, dass Leute , die hier im Forum nachfragen müssen, wie man den Ölstand mißt, wahrscheinlich auch diejenigen sind, die dann mit dem korrekten Spannen der Kette ebenso hoffnungslos überfordert sind.
Zum Glück haben sich ja mittlerweile "Kettenölersysteme" etwas etabliert, so dass aufgrund dessen weniger Ungemach zu erwarten ist.
Auch werden viele dieser Systeme mittlerweile von Anfang an eingebaut, so dass auch deshalb schon mit weniger Problemen zu rechnen ist.
Bleibt halt noch die falsche Kettenspannung.
Aber das sind Punkte, die wir als Nutzer in der Hand haben.
An dem atomaren Stoffgefüge der Ritzel können wir nichts ändern, deshalb habe zumindest ich die Hoffnung,
dass die von Honda in den Verkehr gebrachten Ritzel noch immer die beste Wahl sind.
Denn was die -auch von dir bereits erwähnten "Kettenkit Ersteller", so alles in ihre Pakete reinlegen, ist - bis auf die Kette-meistens unbekannter Güte.
Zum Schluß noch etwas: weiter vorne erwähntest du die 70 000 km an deiner XRV. Das sind (für eine XRV) Km Stände, die m.E. nicht erwähnenswert sind. Hier stellt sich Abnutzung an der GAW erst viel später raus. Es sei denn, es wurde schon von Anfang an mit falscher Kettenspannung gefahren bzw (zur damaligen Zeit-wir reden hier von ca 20 - 25 jahren) mit minderwertigen Ritzeln rumexperimentiert