Ventilspielkontrolle 50000km

  • #41

    Hallo Leute,
    ich hoffe Ihr seid alle froh und munter wieder aufgetaucht (außer ein paar wenigen) :?


    Ich kann eigentlich allen zustimmen - wie kann´s?
    - Plastikgeraffel
    ja, es ist mal wieder zu viel und wieder die völlig überflüssigen Plastiknasen, die so gerne bei uns Nichtprofis abbrechen
    (Ich denke da an meine ehem. VFR1200F)
    - Ventilspielkontrolle
    ich könnte mir vorstellen, dass das auch von der Fahrweise abhängt und die "Vorsichtigen" weniger nachstellen müssen
    - Bösewichter
    einfach sachlich bleiben und nicht gleich eingeschnappt sein - ich sehe hier noch keine Vergehen... da kenne ich andere Foren :(


    Liebe Grüße und allen ein Frohes Neues Jahr
    Reini



    Und: ich mag die AT, egal ob alt, mittelalt oder neu - andere haben auch Macken und machen die erst nicht ein Motorrad interessant :think:

  • #42

    Ventilspiel mit Fahrweise? Nö. Die Kräfte im Motor gehen woanders hin. Maximal kann ich mir eine erhöhte thermische Belastung bei Vollgas Orgien oder Betrieb in der Wüste vorstellen.


    Die Auslass Ventile ändern sich gerne. Ich habe 3 Stück außerhalb der Toleranz nachgestellt.


    Gruss
    iceman

  • #43

    Hallo zusammen,


    die Ventilspielkontrolle ist schon sehr aufwändig, was das Zerlegen des Moppeds im Vorfeld angeht.


    1. Sturzbügel ab (8 Schrauben beim Heed)
    2. Sitz weg
    3. Sitzschloss ab (2 Schrauben)
    4. schmale Seitenverkeidungen am Tank ab (2 Schrauben)
    5. große bedruckte Seitenverkleidungen ab (2x) (viele Plastiknippel und 4 Schrauben)
    6. Tank ab. (1 Schraube, Druck ablassen, 2 Kabel, 3 Schläuche)
    7. Innere Scheinwerfermaske ab (2 weitere Plastiknippel, 4 Inbus Schrauben)
    8. Luftfilterboxen raus (4 Schrauben)
    9. Airbox raus (5 Stecker, 7 Schrauben, 2 Schellen, 2 Schläuche)
    10. Batterie ab (3 Schrauben)
    11. Kühler und Hupe lockern (5 Schrauben)
    12. Hauptkabelstrang lockern (2 Kabelbinder)
    13. Drosselklappengehäuse ab (2 Schellen, 1 bis 2 Stecker)
    14. Zündkerzenstecker ab (4 mal) (mitunter trickreich)
    15. KGE Entlüftung ab (2 Schläuche)
    16. Sekundarluftschlauch ab (1-2 Schelle(n))
    17. Zündspülenträgerplatte mit Zündkabeln nach hinten aus Gummistopfen ziehen (2 Schrauben)
    18. Zylinderkopfdeckelschrauben ab (3x)
    19. je Zyl eine Kerze raus (wegen Kompression)
    20. Sichtlochabdeckung LiMa ab (1 Schraube)
    21. LiMa Mittelabdeckung für KW ab (1 Schraube)
    22. in 4 Positionen Ventilspiel prüfen
    23. Wenn Einlassventile falsch, dann NW und Kipphebel raus
    23b. Shims einsetzen
    23c. NW wieder einbauen
    23d. Kette auflegen
    24. Auslassventile einstellen
    25. Rückbau .......

  • #44


    Nur eine Frage, war das Spiel der Auslass ventile zu eng oder zu groß?
    Danke für die Antwort.


    Viele Grüße, Gérard

  • #46

    Hallo zusammen.


    geb ich hier auch mal meine Senf dazu, hab lang genug in der Motorradbrache gearbeitet...


    ich bin kein Schrauber, nur wenn ich muß, kenne nach 25 Jahren zwangsläufig jede Schraube meiner RD04 außerhalb des Motors (mußt ich nie ran).
    Die letzten Jahre habe ich immer mehr selbst gemacht, weil ich Angst hatte daß die Mechaniker irgendetwas kaputt machen was so nicht mehr zu bekomen ist (abgebrochene Verkleidungsnasen, usw).
    Aber sind wir ehrlich: wollen wir zurück auf rapplige Einzylinder wo bei 50 000 eine Motorrevision fällig ist.? Eine Zweiventil BMW wo man besser alle 3000 km nach dem Ventispiel schaut als
    bei der angegebene 6000er? Durchgesessene Sitzbänke und beschlagene Instrumente im fast Neuzustand? Wir wollen doch Leistung zb. Einzylnder mit über 60 PS(KTM), ABS, ASR , Convectität (ob ich das richtig geschrieben hab?), Semiaktive Fahrwerke, und und und.
    Der Beweis: R1250 GS mit Abstand meistverkaufte Motorrads Deutschland und zumeist In Voll Ausstattung (wie die Gebrauchtbörse beweist).
    Ich denke es gibt auch weiterhin ambitionierte Schrauber wie Icemann die das hinkriegen, Aber der Trend ist natürlich ein anderer, dafür sind die Geräte im Durchschnitt auch deutlich haltbarer als früher, die Serviceintervalle länger, und selten gibt es noch echte Motorschäden oder Getriebeprobleme.
    Ich glaube die meisten hier im Forum haben sich bewußt für eine AT entschieden (sicher der ein oder andere auch wegen des Geldes), aber viele sagen doch ich brauch das alles nicht so High end wie GS /KTM oder Multistrada. 95 bzw demnächst 106 PS tun es auch, ich brauch keine Handy Verbindung und Musik im Ohr. Ja ich will moderne Leistung durch ABS und ASR kontrolliert, nicht zu vergessen DCT wie im Auto ( im Stadtverkehr grandios, ansonsten sicher Geschmackssache). Das kostet halt. Die einen sparen durchs Schrauben, benötigen aber auch Zeit, die anderen
    machen in der Zeit was anderes (Geld für die Werkstattkosten verdienen) oder sonst was und müßen diesen Zeitgewinn eben erkaufen.
    Früher war nicht alles besser eben nur anders.
    oder wie wir Rheinländer sagen: et kütt wie et kütt und et iss wie et iss aber! et hät noch immer joot jejange.
    Damit einen schönen Gruß an die Schrauber und Nichtschrauber.

    Manchmal

    sind es nur ein paar Zeilen die uns den Tag verschönern

    Warme Worte für den ganzen Tag

    Ein kleiner Gruß von ganzem Herzen ❤

    Und zwischen den Zeilen ist ein Zauber verborgen, der aus Wolken Zuckerwatte und aus Sorgen Pusteblumen macht.

  • #47


    Vielen dank,


    Dann ist da nicht viel los, der Spalt ist zwischen der Rolle und der Nockenwelle! Dann ist der Abstand zwischen Kipphebel und Ventil noch größer. Ich würde mir keine Sorgen machen und bis zu 100000 km fahren. Die Zündkerzen, die ich auf dem Foto gesehen habe, können sicherlich wieder verwendet werden. Ist halt ein bisschen dreckig vom Kohl.


    Gérard

  • #48

    Ich habe noch keine Ventilspielkontrolle selbst gemacht (24er war noch innerhalb der Garantie) aber hab beim Einbau des Tempomats viel gesehen (der bekommt ein Zündsignal von den Kerzen) und fand das damals auch grausig.
    Aber es gehört einiges an Ingenieurskunst dazu, dass sich ein 240 Kilo Motorrad wie 200kg anfühlt. Also ja, ich finde die wartbarkeit auch unterirdisch aber ich verstehe, warum sie so gebaut ist. Ist sicher auch kein Zufall, dass da Iridium Kerzen drin sind, die bei 48 erst planmäßig getauscht werden. Dafür kosten die halt ein kleines Vermögen.


    Zu den Selberschraubern: das kommt noch. Die AT ist ja nun immernoch sehr jung. Die ersten Modelle sind noch nicht mal ganz 2 Jahre aus der Garantie raus. Das heißt die meisten Besitzer sind vermutlich noch die Erstbesitzer, die die Maschine neu beim Händler gekauft haben. Es liegt in der Natur der Sache, dass bei den. Neukäufern relativ wenige Selberschrauber dabei sind. Viele kaufen sich ja ein neues Motorrad eben weil sie mit Wartungen und Reparaturen nichts am Hut haben wollen. Außerdem muss jemand, der über 13k€ für ein Spaßobjekt ausgibt ein gewisses Einkommen haben und in diesen Gehaltssphären ist zumindest keiner, der selbst Schrauben muss, weil er sich die Händlerwartung nicht leisten kann. Wenn das Mopped dann älter und günstiger wird kommen sicherlich auch mehr Selberschrauber dazu.
    Sind ja schon mehr geworden. Ich hab im April 18 gefragt und da haben sich nur eine handvoll Leute gemeldet. Inzwischen sind wir bei 4 Seiten reger Diskussion.
    https://trueadventure.de/forum/viewtopic.php?t=4221


    Dazu ob das wirklich erforderlich ist in der Mongolei: kann durchaus passieren. Jede noch so gute Kerze muss getauscht werden, wenn sie Wasser gesehen hat und das kann bei einer missglückten Flussquerung (hingefallen) schnell mal passieren. Der Schräglagensensor braucht ja einen Moment, bis er den Motor killt. Bis dahin kann dann auch schon Wasser im Motor sein.
    Oder die Spannschiene der Steuerkette. Hab das gerade erst bei meiner F650GS. Nach 12 Jahren und 120.000km Motor zerlegen weil die Führungsschiene zerbröselt ist. Hatte im Forum noch nie jemand. Kann auch in der Mongolei passieren

  • #49

    Hallo Alex,


    Danke, sehe ich ich den meisten Punkten ebenso.


    Ein Beispiel aus dem Suzuki VStrom Forum. 2014 kam die Neue 1000er. Die alte ab 2002 wurde massiv von den Besitzern geschraubt. Die Neue wurde gemieden, fast keine Selbstschrauber, ich suchte mir fast nen Wolf um Infos für die Neue zu bekommen. Aktuell , viele wechselten den Erstbesitzer etc. schauts bereits anders aus.


    Ich prüfe das Ventilspiel selbst, stelle ggf. ein. Ich vertrete die Meinung, das zu meiner Lebenseinstellung zum Motorrad auch die Lust und Freude am Aufbau, Wartung und Pflege dazu gehört.


    Seit 1982 fahre ich Motorrad, unzählige Mopeds begleiteten mein Leben, bei 150 habe ich aufgehört zu zählen um den Haussegen zu wahren.


    Von der Wartung her ist die CFR ein Miststück. Allerdings auch eine liebevolle Herausforderung. Den ersten Monat nach dem Kauf habe ich sie nicht gefahren, sondern auf die Bühne genommen, einmal zerlegt, alle Lagerstellen gefettete, Kabelbaum für Zubehör und Fahrwerk angepasst. So lernt man jede Schraube kennen...Unterwegs für mich ein besseres Gefühl.


    Ich muss nicht selbst Schrauben, es macht mir einfach Freude und billiger ist es auch nicht. Gutes Werkzeug, Diagnosetools und eigene Lebenszeit haben auch ihren Wert.


    Das Ventilspiel gehört kontrolliert, wenn sich bei längerem Besitz eine Konstante ergibt, o.K. Aber vorher muss in gewissen Abständen eben der Ist-Zustand ermittelt werden.


    Ein befreundeter Suzuki Händler, Meister und selbst an Bühne sagte mal zu mir. " Ich schraube manchmal 45 Minuten um freizulegen, dann messen und wieder alles montieren, oftmals ohne jeglichen Bedarf der Justierung, der Auftraggeber muss zahlen."


    Die Kröte Wartung im Verhältnis zur vorherigen V-Strom oder R1200GS muss ich einfach wegen dem DCT und meiner defekten Archillessehnen akzeptieren. Das ist der Grund warum ich eine AT fahre, nicht wegen der Optik oder anderen Gimmicks. Die AT DCT kann ich schmerzfrei bewegen. Das zählt.


    Beste Grüße in die Runde.
    Frank

    „Die Welt ist nicht voll von Idioten sondern sie sind strategisch so verteilt, daß einem ständig einer über den Weg läuft!“

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