Kamera Disskussionen

  • #11

    Auf Touren mache ich Bilder entweder, weil mir ein Motiv gefaellt oder weil ich eine Situation festhalten will. Letzteres klappt auch mit Handy oder einer Pocketkamera - das Problem ist eher, dass man nicht ans fotographieren denkt. Die Bildqualitaet ist zweitrangig, es geht um die Erinnerung oder darum, eine Geschichte erzaehlen zu koennen.


    05-M.jpg


    Nach Jahren mit Spiegelreflex habe ich mir die Exif-Daten jener Bilder angeguckt, die mir wirklich gefallen - also Bildern, die ich in einen Rahmen oder auch nur in einen Kalender packen wuerde. Das habe ich auch ausgeweitet auf Bilder anderer, die mir gefielen.

    So kam fuer mich heraus, das abgesehen von 2 Anwendungsfaellen fast alles im Bereich von 27-35mm KB lag. Daher reicht mir meist die X100 mit 23mm Festbrennweite.


    DSCF4042-M.jpg


    Die beiden Ausnahmen waren Tier- und Aktionfotos, bei denen ich mehr Brennweite will. Natuerlich gibt es auch andere Ausnahmen, aber auf die kann ich verzichten, wenn es aufs Gewicht ankommt.


    K7_P9762-M.jpg


    Selbst wenn es anderen weniger aufs Gewicht ankommt, empfehle ich den oben genannten Tipp mit den Exif-Daten, falls man bspw. auf Festbrennweiten umsteigen will.

  • #12

    Um den Thread hier mal wieder zu beleben und den Bilder Thread nicht vollzumüllen verleg ich meine Frage mal hierher:


    Es geht um das Bild und die Frage Handy oder Kamera:

    RE: Bilder vom Tage


    Was ist gegen Systemkameras einzuwenden?

    Ich mach meine Bilder mit ner EOS M50, und 50mm bzw 80mm Festbrennweite am Speedbooster...


    Wieso sollte das hinter einer Spiegelreflex mit APS-C zurückstecken?

    „We can’t stop here. This is bat country!“

  • #13

    Huch, ich bin verschoben worden ...


    Schöner Thread, den ich mir gerne gebauer anschauen werde. Später auch ausführlicher.


    Ich habe nichts gegen moderne Systemkameras und vermute sogar, dass die früher oder später das Rennen machen werden. Mein Kommentar bezog sich auf gute Handyfotos, dass die größtenteils nur vom Prozessor schön gerechnet wurden und es einfach unersetzbar ist, eine gute Linse vor der Kamera zu haben. Und das haben Smartphones bekanntermaßen nicht.


    Zu mir und meinem „Background“ schreibe ich gleich nochmal was, wenn ich wieder am Rechner sitze ... 😃

    :atblack:

    Aus der Geschichte lernen nur die, die auch lernen wollen.

  • #14

    Mit der Einführung der digitalen Fotografie ist die Bilderflut zum Tsunami geworden. Während man früher 36 Fotos auf der Rolle hatte und glücklich war, wenn man daraus 38 machen konnte, ist das heute unbegrenzt. So war früher die Überlegung bis zum Abschuss qualitativ besser. Heute wird einfach draufgehalten und abgedrückt und aus 100 Fotos ist dann ein brauchbares bei. Letztendlich kommt es darauf an, was aus den Fotos später werden soll. Einfach nur am Bildschirm ansehen, oder doch auf Papier ziehen oder gar ein Poster draus machen der gar eine Fototapete. Bis 10x15 geht nach meiner Erfahrung fast alles. Darüber trennt sich dann die Spreu vom Weizen.

  • #15

    Das sehe ich auch so, Norbert.


    Ich habe mir schon häufig vorgenommen, die hunderte Urlaubsbilder nach altem Schema in Best-Of-Filmrollen zu zwingen, so dass also ein Urlaub 36, 72 oder maximal 108 Bilder haben darf (mehr als drei Filme war einfach viel zu teuer :confusion-shrug:) ... bin aber bis jetzt nicht über den Gedanken hinausgekommen.


    So, zu meinem Setup: ich habe aktuell eine Nikon D7100 (DX) und im Wesentllichen zwei lichtstarke Sigma Zoomobjektive draufgeschraubt:


    1x als Standard-Glas ein 17-50 1:2,8 und für die Ferne ein 70-200 1:2,8

    Das sind keine Edelobjektive, aber sehr solide Mittelklasse und, wie gesagt, durchgehend recht lichtstark. MIt 77mm Durchmesser geht da auch ne Menge Helligkeit rein.

    Als Spielkram habe ich noch ein sehr günstiges Nikon 50mm 1,8 als Festbrennweite und ein Nikon 40mm 2,8 Macro.


    Ich bin kein Teckie und fotografiere zwar gerne, aber viel zu wenig, als dass sich teureres Equipment für mich lohnen würde.


    Bislang habe ich mir auch noch keine Gedanken gemacht, ob und wie ich das Material stoßsicher mit auf die AT nehmen könnte. Muss mir wohl mal Foto-Tankrucksäcke anschauen.


    Abseits der Technik habe ich 25 Jahre Grafik für verschiedenen Printmedien gemacht und hatte und habe dadurch natürlich viel mit professionellen Fotos und Fotografen zu tun (u.a. für große Reportagemagazine). Daher kann ich den Profis, die ich kennengelernt habe, nachplappern, dass es neben der Spiegelreflex (noch) keine Alternativen gibt. Einige sind sogar vor kurzem erst auf digitale Modelle umgestiegen – und das nur widerwillig – weil bis heute der Dynamikumfang eines klassischen Dias auf digitalem Wege nicht erreicht werden kann.


    Als Nikonnutzer muss ich zugestehen, dass Canon im Highend-Bereich die Nase vorne zu haben scheint, aber mit Leica spielt man dann nochmal in einer ganz anderen Liga. Wenn digital, dann natürlich nur Vollformat. Und noch wichtiger als der Body ist immer das Objektiv. Es lohnt immer, mehr Geld in ein gutes Glas zu stecken als in einen neuen Body mit noch höheren Leistungswerten (das gilt für jede Preisklasse!).


    Jedoch durfte ich auch erfahren, dass eine teure Kamera längst kein Garant für ein gutes Foto ist. Der wichtigste Faktor ist natürlich nach wie vor der Mensch hinter dem Sucher. Zwar machen Glück (der richtige Moment), Umgebungsbegingungen (das richtige Motiv, die richtige Lichtstimmung), Masse ("eins wird schon gut werden!)) viel aus, aber der Profi wird von dem guten Foto nicht am Rechner überrascht, spondern er weiß schon vor dem Abdrücken, dass es ein gutes Foto wird.


    Da kann man sich wirklich nur verneigen vor solchen Leuten. Ich habe da einen riesigen Respekt. Wie gesagt, ich habe diese Gabe nicht, leider!


    Und um auf mein zitiertes Argument für, bzw. gegen Smartphones zurückzukommen: es heißt nicht umsonst, dass Fotografieren "Malen mit Licht" ist. Und besser als Licht ist immer noch mehr Licht. Dass durch so eine 2-3 mm-Linse nicht ausreichend Licht für ein gutes Foto gesammelt werden kann, ist Physik (auch nicht mir zwei oder drei solcher Linsen). Dass heutzutage trotzdem oft hervorragende Fotos aus dem iPhone & Co kommen, ist eigentlich ein technischer Fake. Die werden nur schön gerechnet durch immer besser werdende Prozesse. Toll, was heute schon geht. Dasselbe macht die Spiegelreflex oder System- oder Kompaktkamera übrigens auch, zumindest in den Programmautomatiken. Nur wer mal mit der Spiegelreflex im RAW-Format fotografiert hat wird sehen, wie das Originalbild eigentlich aussieht. Das muss erst im RAW-Konverter "entwickelt" werden, wie früher der Film in der Dunkelkammer (nur mit mehr Möglichkeiten). Allerdings hat man hier alle Fäden selbst in der Hand und überlässt sie nicht den programmierten Algorithmen der Vollautomatik.


    Aber auch das will gelernt und erprobt sein. Ich habe viele Fotografen kennengelernt, die ihren Job gut verstanden haben, aber schreckliche Bildbearbeiter waren.


    So, genug geschwafelt: über all diesen Weisheiten steht natürlich ein übergeordnetes Ziel, wie Kanidatnr2 schon geschrieben hat: was soll daraus werden und welchen Anspruch habe ich? Und welchen Geldbeutel? Und welche Situation?


    Kein Foto, weil ich die Spiegelreflex nicht rechtzeitig aus dem Tankrucksack gewühlt habe ist immer noch schlechter als das akzeptable Handyfoto. Und wer sich dann nicht nur einen Schnappschuss oder ein Belegfoto machen möchte, sondern sich über Bildaufbau und Bildgestaltung Gedanken macht, der kann mit jeder Kamera gute Ergebnisse erzielen ...


    (Und noch mal zur Einordnung: ich habe die Fotoweisheiten nicht mit dem Löffel gefressen, ich kaue sie nur wieder – vergebt mir die Klugscheißerei ... vielleicht interessiert es ja jemanden:neener:)


    Wünsche allen schöne Fotos,

    Andi B. :wboy:



    Edit: hätte ich mir den Thread vor meinem Post durchgelesen wäre ich darauf gekommen, dass ich meinen 5 Vorrednern sicher nix Neues zum Thema erzähle :angelic-yellow:. Aber der Bezug kam ja durch den Smartphone-Vergleich im "Bilder des Tages"-Thread. Mea culpa).

    :atblack:

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    2 Mal editiert, zuletzt von macblum ()

  • #17

    Das ist ein guter Ansatz.


    Die Standardfestbrennweite liegt meines Wissens bei 50mm. Alles darunter ist der Weitwinkelbereich, darüber Tele. Aber Vorsicht, das bezieht sich auf Vollformatsensoren. Die typischen DX-Formate haben einen Crop-Faktor von ca. 1,6, der zu berücksichtigen ist. 50mm wirken dann (x 1,6) wie 80, also schon im Telebereich. Anders herum erreichst Du mit 35 mm an der DX den Effekt der "Normalbrennweite" wie mit 50mm an der Vollformat. Das entspricht dem normalen menschlichen Seheindruck (die wenigsten von uns können ja mit ihren Augen zoomen :-))


    Einen Touch in den Weitwinkelbereich ermöglicht einfach etwas "mehr drauf" auf dem Bild. Daher entspricht Deine Lieblingsbrennweite dem natürlichen Seheindruck, mit ein "bisschen mehr drauf".


    Hier ein anschaulicher Beitrag zu dem Thema:

    https://portrait-foto-kunst.de/50mm-objektiv-gehemnis/

    :atblack:

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  • #19

    Ja, wo kein Licht ist, wird's anspruchsvoll!


    Du interessierst Dich dafür oder machst es? Wie deep ist deep? Saturn, oder richtig deep? Geht das privat (ohne Goldesel und eigene Sternwarte)?

    :atblack:

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  • #20

    Ich habe mal für meinen früheren Arbeitgeber auf einem Fotofestival ein Projekt mit Kindern gemacht. Die Aufgabe war banal: Kinder portraitieren und zusammen mit unserem Maskottchen als Montage auf eine Postkarte drucken ...


    Da einer der Sponsoren Leica war und der die Kamera stellte, hatte ich plötzlich einen bleischweren Koffer mit Leica S3-Body und einem Top-Glas in der Hand. Als der Leica-Mann sagte, der Inhalt wäre 20.000 € wert, wurde mir dann doch etwas mulmig ... Nur Body und EIN Objektiv ... :shock:

    :atblack:

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