Kamera Disskussionen

  • #56

    Aber ein schönes Beispiel für "das Wandern des Auges": Von der Maschine rechts den Bildrand, die Bäume hoch, über die Zweige wieder nach links und an den Wolken weiter nach links unten ... das passiert ganz automatisch. Auch hier gut gedrittelt, das Bild.


    Schön, dass sich die Objekte die Bildfläche gut aufteilen, ohne sich zu behindern. Die Äste sind frei und die AT steht klar vor freiem Hintergrund, ohne dass Löcher entstehen.


    Zusätzliches Licht ist immer gut, am besten "entfesselt" von der Seite, wenn man einen externen Blitz (oder Assi mit Aufheller) zur Hand hat. Zur Not dann eben in der Bildbearbeitung – wird aber nie so gut wie in echt gut ausgeleuchtet ... Aber stell doch mal das unbearbeitete Original dazu :zwinker:


    Aber auch der eingebaute Blitz kann helfen die tiefsten Tiefen aufzuhellen oder ein paar Glanzpunkte auf die Verkleidung oder in die Augen zu zaubern. Hier auch mal mit der Blitzstärke spielen, also reduzieren. Das geht aber nur vernünftig im manuellen Modus.


    Aber okay, okay ... eigentlich wollen wir ja Mopped fahren und nicht einen Beiwagen mit Objektiven, Blitzanlage, Aufheller und Assistentin vollpacken ...

    :atblack:

    Aus der Geschichte lernen nur die, die auch lernen wollen.

  • #57

    Tja beim Motorradfahren ist es schon schwierig vernünftige Fotos zu machen.


    Schließt sich meiner Meinung auch fast aus, da man ja fahren möchte.


    Habe zum Knipsen noch eine Nikon P7800 und eine Nikon 1 und für alle Fälle das Telefon.


    Trotzdem: Sollte ich es dieses Jahr nach Frankreich schaffen bzw. sollte ich dürfen kommt trotzdem ein Stativ mit.


    Was ich persönlich nicht so mag, sind Kontrastanhebungen und Anhebungen der Farbsättigung am PC. Kann diese unnatürlichen Fotos kaum noch sehen. Aber das ist Geschmacksache.

  • #58

    Es gab hier kein zusätzliches Licht. Weder Blitz noch Assi mit Aufheller ;)

    Das war alles die Sonne ;)


    Original bzw. "Jpg out of Body" neben Bearbeitung ist in dem Fall etwas peinlich weil tatsächlich das meiste schöne erst durch die Nachbearbeitung zum Vorschein kam...

    Ich muss aber dazu sagen, dass ich beim Fotografieren schon gewusst hab was im Post Prozess möglich ist und wie ich das Bild haben will... Es sollte auf Leinwand gedruckt werden und in mein Büro an die Wand...

    Mit RAW Bildern geht halt echt viel.... War aber auch viel Mühe das alles auszuschneiden und in unterschiedlichen Ebenen unterschiedlich zu entwickeln

    SHRg1bvnQv-gBW7lvVjveQ.jpgmod_MG_8485_autoscaled.jpg

    Ich hatte mir dafür die Zeit genommen an nen schönen Platz zu fahren, das Moped richtig hingestellt und etwa ne halbe Stunde auf das richtige Licht gewartet.

    Ziel war es die Farben schön matt raus zu bekommen.

    Mit den Augen hat man den Himmel tatsächlich eher wie auf der bearbeiteten Version wahr genommen... der Kamerasensor verliert da aber die Dynamik gegenüber dem menschlichen Auge... und genau dafür ist meiner Meinung nach die Entwicklung der Bilder wieder zuständig.

    Einziger Wehmutstropfen: ich hatte vergessen die Handyhalterung abzuschrauben


    Bezüglich Bildaufbau...

    schnitt_autoscaled.jpg


    Die Äste folgen der Spirale im goldenen Schnitt... und geben den Blick auf den Himmel frei. dadurch wirkt das Bild so schön aufgeräumt.



    Na ja... ich finds eigentlich gerade toll, dass ich mit Kamera und Motorrad zwei Hobbys kombinieren kann...

    Das Motorrad bringt mich an schöne Plätze und dient gleichzeitig als Motiv ;)


    Und wenn ich von meinem Ausflug zurück komme (egal ob lange Reise oder Tagestrip) kann ich mich abends beim Sortieren und Nachbearbeiten der Bilder immernoch mit den Hobbys beschäftigen

    „We can’t stop here. This is bat country!“

    6 Mal editiert, zuletzt von Campino ()

  • #59

    Moin Campino ... danke für Deinen "Mut".


    Was war das Original nun, ein JPG oder ein RAW? Angesichts des Ergebnisses gehe ich von einem RAW aus, weil mit dem JPG nur schwer solche Schritte möglich wären. Aber Deine Vorher-Nachherbilder zeigen auch, was ich zuvor beschreiben hatte und muss Dir überhaupt nicht peinlich sein. Das RAW ist ja immer das Fotooriginal VOR einer BIldentwicklung, die bei jeder Kamera, die ein JPG ausspuckt, automatisch schon gemacht wird. Dein Motiv als JPG ausgegeben, läge also wahrscheinlich zwischen Deinen beiden Schritten.


    Derselbe Prozess lag auch hinter jedem Foto oder Dia, das wir früher gemacht haben. Die wurden auch entweder in der großen Maschine automatisch entwickelt oder eben von Hand im Labor.


    Technisch müssen die RAWs von den Vollprofis nicht unbedingt besser aussehen als Deines, nur stimmt eben alles im Moment der Aufnahme und im Bildaufbau. Die Entwicklung folgt dann erst im RAW-Konverter.


    Für alle, die noch nichts vom RAW-BIldformat gehört haben: es geht hier um die rohen Kameradaten, wie der Sensor sie durchs Objektiv tatsächlich aufgenommen hat. Die wesentliche Vorteile liegen darin, dass die Farb- und Helligkeitsinformationen viel umfänglicher vorliegen. Während ein normales JPG nur 8 bit Helligkeitstiefe spiechert, kann RAW deutlich mehr, bis hin zu 16 bit, glaube ich. Daraus ergeben sich deutlich bessere Möglichkeiten in der Entwicklung, weil noch mehr Bildinformationen in den Tiefen und Lichtern stecken. Schattige Motorenräume saufen nicht einfach schwarz ab und helle Himmel behalten auch feinste Wolkenstrukturen, die auf dem JPG im Hochnebel versuppen würden. Jetzt kann der Entwickler ganz gezielt einzelne Bereiche des BIldes bearbeiten und optimieren. Wer sich aber mit der Entwicklung nicht beschäftigen will oder kann, ist mit einem RAW immer schlechter bedient als mit einem JPG (siehe Campinos Beispiel: ein unbearbeitetes RAW will keiner sehen). Wer Photoshop nutzt bekommt den RAW Convcerter mitgeliefert. Andere sind Adobe Lightroom oder Capture One. Neuerdings kann das auch der günstige Graphic Converter. (ich spreche nur für den MAC, WIN hat sicher auch noch andere Lösungen).

    RAW-Entwickler sind ambitionierte Werkzeuge. Ein Studium von YouTube-Tutorials hilft sicher mehr, als wild an den extrem vielen Reglern zu schieben – macht aber auch Spaß. Und es gilt immer: WENIGER IST MEHR!!!!


    Ach ja: und ganz wichtig!!! Das Format ist proprietär, dass bedeutet, alle Änderungen sind nachträglich veränderbar, ohne das Bild weiter zu zerstören. Ein JPG wird bei jedem erneuten Speichern unwiederbringlich schlechter. Und es ist natürlich unkomprimiert (daher wahnsinnig groß).


    Ach ja: man kann auch JPGs in Adobes Camera RAW bearbeiten. Natülich nicht mit der Farbtiefe eines echten RAWS, aber wenigstens mit den kompletten Werkzeugen.


    Letztlich ist auch diese Frage wieder im Bereich von: "was will ich mit dem BIld anstellen"? Ne schnelle Nummer für das Erinnerungsfoto ist die RAW-Entwicklung sicher nicht. Allerdings schafft sie wieder etwas mehr Demut vor der Bilderflut – denn wer will schon 2000 RAWs aus dem letzten Urlaub bearbeiten? :lachen:


    Wer damit mal spielen will und ne wirklich große Speicherkarte hat (oder zwei, oder drei ...), kann bei vielen höherwertigen Kameras beide Format parallel aufnehmen lassen. So hat mal also ein schnelles JPG für den "Dia-Abend" und ein RAW für laaaaaaange Winterabende ...


    :romance-grouphug:Hier tummeln sich, wie ich lese, eher ambitioniertere Fotomenschen. Wenn mein Halbwissen für Euch zum kleinen 1x1 gehört und langweilig ist, sagt es mir bitte. Ich habe mich von den entsprechenden Rückmeldungen inspirieren lassen und möchte ja nur denen helfen, die ihr tolles Hobby optimieren wollen. Ungefragt Klugscheißen will ich hier aber nicht. :confusion-seeingstars:


    Und, Campino: wehe Du schreibst jetzt, Dein Original war doch kein RAW! :shock: Obwohl, dann wäre die Folge, dass Deine Kamera mäßige JPGs produziert, Du aber gut in der Bildbearbeitung bist :blumen2:(Okay, Dynamik/Sättigung etwas zurücknehmen wäre wirklich besser ... ganz leicht ...)

    :atblack:

    Aus der Geschichte lernen nur die, die auch lernen wollen.

    3 Mal editiert, zuletzt von macblum ()

  • #60

    macblum

    Meine Canon M50 ist so eingestellt, dass sie jeweils als JPG und RAW speichert.

    Die hier gezeigten Bilder sind das Out of Body JPG und das JPG welches ich aus dem RAW Format entwickelt habe...


    Schreib mit deinem 1x1 ruhig weiter! Ein Forum soll ja eine Wissenssammlung sein und ich find deine Ausführungen klasse! Noch vor zwei Jahren hätte ich mich gefreut das mal so schön zusammengefasst zu bekommen.


    Zur Bildbearbeitung kann ich neben den genannten Programmen inzwischen auch Luminar 3 und Luminar AI empfehlen!

    Gerade Luminar AI bietet sich für Einsteiger an, da es SEHR viele Automatikprogramme hat die schon SEHR gute Ergebnisse erzielen.

    Luminar 3 kann man immer mal wieder gratis bekommen wenn man sich für den Newsletter anmeldet.

    „We can’t stop here. This is bat country!“

    Einmal editiert, zuletzt von Campino ()

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