Erfahrungen aus dem Fahrsicherheitstraining mit DCT

  • #71

    Aber genau da hilft ja ein Fahrsicherheitstraining. Bei den weiterführenden wird definitiv in die Kurve hineingebremst … und das nicht zu knapp! War für mich damals durchaus erhellend wie gut das geht, solange man nur ordentlich am Lenker dem Aufstellmoment entgegenwirkt. Da geht schon einiges.

  • #72

    Schön.
    Und das mit dem Bremsen,-
    Hilfreich für das "Muskel-Gedächtnis" ist auch JEDES Mal beim ersten Losfahren am Tag:
    In die Bremse greifen,- 10, 20, 30, 40 %,- dann ist die Gabel unten, der Vorderreifen hat richtig Druck,
    und dann könnte man auch VOLL zulangen.
    Wobei, abs ist hilfreich. Allerding nur hilfreich.
    Gut geübte wissen um den Punkt der Maximalen Verzögerung, just VOR dem Ansprechen der abs-Regelung.
    Das macht dann nämlich auf. :wboy:
    Wir tun als Motorradfahrer immer gut daran, zwischendurch eine kleine Übungssequenz einzulegen.
    Mal nen 8er - fahren direkt nach ein paar Kilometer flotter Autobahn,-
    interessant wie wackelig man sich fühlen kann beim Langsamfahren.

    Wie steht denn das FST zum Thema: 2. Blick?
    Ich halte den für LEBENSWICHTIG.

    Das DCT nimmt uns im Allgemeinen das "Sortieren" der Gänge ab.
    Das Denken und Vorausschauend Fahren bleibt uns überlassen.

    Allzeit Gute Fahrt.

    Schließe ab mit dem was war.
    Sei glücklich mit dem was ist.
    Und sei offen für das, was kommt. :character-oldtimer:

  • #73

    Ne, das passt eben nicht.

    Ich habe bei meinem Beispiel genau das gemacht was Du schreibst.


    Bisher hatte ich nur brenzlige Situationen, wenn ich gemütlich gefahren bin.


    Ich bin kein Hochleistungssportler und kann nicht 8 Stunden hochkonzentriert Motorrad fahren. Manchmal muss man die Nase heben und den Geruch der Landschaft geniessen. Wenn dann eben ein Reh vor das Mopped läuft brauche ich deutlich länger um zu reagieren.

    cu Jürgen


    Wenn der Lenker auf dem Asphalt kratzt war's zuviel mit der Schräglage! :wheelieat:

  • #74

    Dann wäre es mM angesagt zwischendurch eine Pause zu machen.
    Und, 8 Stunden am Stück?
    Tanken, Toilette, Trinken?

    Motorradfahren ist anstrengender als Autofahren.
    Physisch und psychisch.
    Ist auch "gefährlicher". Bin überzeugt, das wissen wir alle.
    Machen wir es "trotzdem" oder "weil"?
    Motorradfahrn ist einfach geil.

    Wenn ICH mir die Landschaft ansehen will halte ich an.
    Oder laß mich fahren.
    Du machst das wie Du willst.
    Ich wünsch Dir viel Glück und hoffe Du hast niemand hinten drauf.

    Schließe ab mit dem was war.
    Sei glücklich mit dem was ist.
    Und sei offen für das, was kommt. :character-oldtimer:

  • #75

    Meine Erfahrung ist auch, dass man hoch konzentriert ist, wenn man wie ein Irrer durch die Gegend heizt und eher unfallträchtig wird, wenn man trödelt, sich die Gegend ansieht oder aufgrund langer Fahrerei übermüdet ist.

  • #78

    Genau so hat mich mein letzter Mitfahrer in Norge „abgeschossen“.

    Schicke Landschaft geschaut, zu dicht aufgefahren, auf enger Straße / Kehre PKW von vorn, ich vom Gas - nicht gebremst, er hinten rein, dann nen Schlenker zur Seite und frontal in den entgegenkommenden PKW…

    Er mit Notarzt nach Bergen ins KH und ich stand mit den beiden Schrotthaufen und der fassungslosen Norwegerin in der Pampa…

    Seit dem fahr ich so Touren alleine.

    „Diskutiere nie mit einem Idioten! Er zieht Dich auf sein Niveau herab und schlägt Dich da durch Erfahrung.“

  • #79

    So, nun mal noch ein paar Eindrücke von einem wirklichen Neuling:

    Bin ja mit der diesjährig erworbenen ATAS noch keine 1000km unterwegs gewesen und dachte mir somit, ein FST ist da zum Saisoneinstieg mit dem neuen Krad doch perfekt.

    Gesagt getan, gings also nach Linthe zum "Perfektionstraining". Soweit nichts neues, aber ich wollte bewusst ein Trainingszentrum, wo nicht nur auf einem platten Platz ein paar Hütchen hingestellt werden, sondern auch wirklich ein paar Kurven geteert sind, und man hinsichtlich Blickführung bei realen Kurven arbeiten kann.


    Ganz allg. und auf einen Satz zusammengefasst: was ist die ATAS DCT doch für ein "geiler Bock"


    Es hat mich wirklich nachhaltig beeindruckt wie gering jegliche Lastwechselreaktionen sind, dass man selbst bei geringen Geschwindigkeiten und Bremsmanövern in der Kurve auf der Kart-Strecke, eigtl. als einziges aufpassen muss, dass der Lenker nicht einklappt. Klar geht alles auch mit anderen Motorrädern, aber ich fands echt entspannend, mich an der Stelle nicht um die Kupplung kümmern zu müssen oder alternativ immer nur im 2ten Gang zu "orgeln" - vollkommen entspannt!


    Auch alle anderen Übungen waren weitgehend problemlos mit einer einzigen Ausnahme: Gefahrenbremsung mit Ausweichmanöver.


    Hier trat das zu Tage, was anfang des Threads beschrieben wurde und worauf mich der Instruktor dann noch einmal hinwies: durch die fehlende Möglichkeit des Auskuppelns, passierte es mir wiederholt, dass ich beim Gegenlenken der Maschine einen Gasstoß verabreichte … ist natürlich kontraproduktiv.


    Mag sicherlich auch an meiner Grobmotorik liegen, aber ich konnte das "Problem" nur durch Verringerung der Eingangsgeschwindigkeit etwas entschärfen.


    Ich will auch nicht ausschließen, dass die Kombination Geschwindigkeit & Abstand generell etwas knapp bemessen war, da auch kein anderen Teilnehmer (mit Kupplung) die Übung wiederholt erfolgreich absolvieren konnte. Aber danach fragt im realen Verkehr ja auch niemand!


    Damit kam der Instruktor dann zu dem Thema, was hier auch schon angesprochen/verlinkt wurde: Das die Lehrmeinung sich da wohl in den letzten Jahren etwas geändert hat von "Bremsen-Lösen-Ausweichen-Geradestellen-Bremsen bis Stillstand" zu "Bremsen-Ausweichen bis Stillstand bei gezogenen Bremse". Es ist also an der Stelle gar nicht mehr das Ziel, vollständig auf die alte Linie zurückzukehren, sondern unter allen Umständen den Aufprall zu vermeiden.

    Für mich, der sich bei dieser Geschwindigkeit-Abstand (zu Hindernis) sehr schwer getan hat mit einem entsprechend heftigen Lenkimpuls vor allem beim Zurücklenken), die wohl bessere Strategie.


    Es bleiben nach einem langen Tag also ganz viele tolle vertrauensbildende Eindrücke mit der ATAS inkl. DCT und die Erkenntnisse, das Blickführung ein ständiges Thema ist und beherztes Ausweichen besser noch ein wenig geübt werden sollte.


    Allen einen guten Saisonstart!

  • #80

    Ich danke Dir lieber Pitagoras für die Mühe und die Zeit, diese Zeilen zu schreiben ....

    Daran merkt man, dass das was mit Liebe und Einstellung zu tun hat und nicht nur Langeweile und Unterhaltung ... :blumen2:


    Vielen Dank für diesen Beitrag, davon lebt diese Gemeinschaft :handgestures-thumbupleft:

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