Moin Gemeinde,
aus aktuellem Anlass stelle ich mir die Stiefelfrage.
Nein, leider nicht die Stiefelbierfrage, sondern die nach dem richtigen Schuhwerk.
Letzten Freitag, gut 20 km vor Ankunft auf hoffi69 s Dilledappen-Tour, führte mich mein Weg situationsbedingt über ein etwa 300 m langes, unbefestigtes Stück Straße. Ich fuhr wie gewohnt stehend über den Schotter, visierte nach der Hälfte einer leichten Senke eine fest wirkende Passage an und legte mich ein einem Sekundenbruchteil hart auf die linke Seite.
Der stabil aussehende Belag erwies sich als glitschige Lehmpfütze, deren Oberfläche scheinbar nur angetrocknet war.
Zum Thema: mein linker Fuß lag unter der AT und nur mit Mühe konnte ich ihn darunter herausziehen, aufstehen und geflutet vom einschießenden Adrenalin dem Zossen in die Senkrechte heben. Die linke Schulter war auch betroffen und laufen mit dem Fuß nicht möglich.
Mühseelig fuhr ich die Etappe weiter, da ich so kurz vorm Ziel, nach gut 500 km keine Harvarie anmelden wollte.
Angekommen ergab sich folgendes Bild, nachdem Dölle mir den Stiefel so zärtlich er konnte vom Fuß zerrte:
… dann das:
… und nach einer einstündigen OP und der ersten Nacht dieses:
Zum Glück kam VerenAT21 , meine bezaubernde - und eigentlich verhinderte - Personal Medical Assistance nachgeeilt, und das Lachen kehrte langsam zurück … ❤️
Erneut zurück zum Thrma:
Ich trug meine Daytona Lederstiefel, war ja nicht explizit offroad unterwegs. Zum Zeitpunkt des Umklatschers fuhr ich stehend, ca. 20 km/h. Ich schlug hart links auf und rutschte nicht viel mehr als 1-2 Meter.
Offensichtlich traf meine Fußraste oder ein anderes hervorstehendes Teil meinen Vorderfuß und klemmte den ein. Die Folge: alle Mittelfußknochen wurden aus der Position gedrückt und etwa „eine Zehe“ weiter nach links verschoben.
Ja! Sowas tut weh!
Ich bin auf meinen Schottertouren schon ein paar Mal auf die Seite gefallen und fast immer war mein Fuß unter der Maschine eingeklemmt. Ist wohl auch eine Folge des stehenden Fahrens. Allerdings trug ich auch immer meine Beriq Cross-Stiefel, die im Knöchel- und Fußbereich sehr hart sind und nie ist etwas passiert.
Ein Lederstiefel hilft eben nur gegen Abrieb auf Asphalt, aber nicht bei harten Einschlägen.
Ich werde die alten Dinger jedenfalls aussortieren und gegen Adventure-Stiefel mit harter Knöchelpartie austauschen.
Auch für Straßentouren.
Die Sache nimmt mich für diese Saison aus dem Rennen und wird mich sicher 4-5 Monate beschäftigen, drei davon, ohne dass ich den Fuß belasten darf, anschließend Physio.
Das macht mich dann eher zu einem Langzeitparker.
Und die Schulter? Morgen wird sich im
MRT raustellen, ob was gerissen ist, ich denke aber eher nicht. Ich trug meine Tourenjacke mit normalen Protektoren. Wer weiß, ob es etwas gebracht hätte, wenn ich mein Protektorenhemd zusätzlich drunter getragen hätte.
Habe ja jetzt ein Vierteljahr Zeit, meine Ausrüstung zu überdenken.
Das solltet ihr vielleicht auch mal …