Hallo Manfred,
fahren bei Regen ist so eine Sache und das Beurteilen des Straßenbelags, ist fundamentales Know-How eines Motorradfahrers.
Das es glatte Stellen hat, ist kein Geheimniss und wie beim Moped gibt es auch beim Belag/Reibwert unglückliche Umstände.
Regnet es nach langer Trockenheit und es bilden sich Bläschen auf dem Belag, ist das ein Zeichen einer Reaktion von Wasser und Belagverschmtzung. I.d.R. glatt wie Schmierseife und nur senkrecht/rollend zu queren.
Im Frühling wenn Blütenstaub auf der Fahrbahn liegt, gilt das auch, Kanaldeckel sind als Sturzgrund auch gerne genommen, usw.
Das lernt man im Laufe der Zeit, mußte ich auch, am Anfang häufig durch Schmerzen.....
Zu Deinen Fragen:
1. Welcher Speicher sollte denn so etwas aufzeichnen, ich kenne ESP Speicher, die speichern nur die Geschwindigkeit.
Was da genau gespeichert wird wird und wo wird Dir nur ein Insider der Fz-Elektronik sagen können.
2. Ein schiefes Hinterrad merkst Du normal nur durch etwas unterschiedliches Handling in Rechts bzw. Linkskurven, wenn überhaupt.
Eine Erfahrung meinerseits wäre, bei solchen Bedingungen nicht so ein hohen Luftdruck zu fahren.
- da der Reifen/Gummi ständig "Wassergekühlt" wird, kommt er nicht auf Temperatur und kann sich nicht verzahnen.
Die aktuellen Reifen können eigentlich gut mit niedrigen Temperaturen umgehen, aber Alles ist rel..
Ein Reifen im optimalen Temperaturfenster (40-50°C) kann mehr, drum versuche an dem Punkt zu arbeiten und Dein Wohlfühl LD einzustellen.
Wohlgemerkt ich rede von Landstraße, unbeladenes Moped, bei kühlem Wetter und Regen.....
Unter den Umständen fahre ich auf meiner AT mit 0,2Bar weniger, - normal fahre ich auf der LS 1,8/2,0, auf der BAB mehr.
Ich möchte nicht noch ein Druckluftbeitrag (Diskusion) aufmachen, aber jeder ist seines Glückes Schmied und auf der LS bei Regen und unklaren Verhältnissen habe ich lieber etwas Temperatur im Gummi - und sei es durch Walkarbeit.
Das ist nur das was ich in ü40Jahren Motorrad mit 1Million Km erfahren habe, Du sollst es nicht nachmachen, wenn Du den LD des Herstellers als Dogma siehst (ich hatte damit noch nie ein Problem).
(Ein Dogma ist wie ein Plazebo und die Wirkung von Plazebos ist wissentschaftlich erwiesen)
Eine Empfehlung ist eine Empfehlung und man kann da durchaus variieren (Druckluftprüfer haben bis 0,5Bar Unschärfe).
Der Hersteller sichert sich ab, das kein Fahrer mit so einem LD, auf der BAB vollgeladen, mit V-max, ein Reifenplatzer bekommt.
Stichwort - Vorgabe eines Juristen der Rechtsabteilung, das ist bestimmt kein "Motorrad Luftdruckguru".
Die Herstellerangabe sagt auch nur, daß man mit dem Luftdruck unter Allen Bedingungen fahren kann, nicht aber das der LD jeweils optimal ist.
Mach Dir Deine Gedanken und probiere etwas aus.
Und wenn Du zu der Einsicht gekommen bist, daß mit einem Geländeanteil von evtl. 5% ein Stollenreifen, vielleicht suboptimal ist, versuch eine Alternative.
Reifenbeiträge gibt es genug.
Du hast jetzt schmerzhaft erfahren, wie Dein Reifen nicht funktioniert/unter welchen Umständen.
Das war eine Fehleinschätzung der Umstände und Du solltest daraus lernen.
Es gibt Schräglagentrainings, Fahrsicherheitstrainings usw. so etwas kann ich uneingeschränkt empfehlen.
Da kann man auf abgesperten Straßen sich immer näher an den Grenzbereich rantasten und lernen was geht.
- auf bekanntem Untergrund!
Gruß
Th.