Signalfarben in Bekleidung

  • #31

    Ich denke das negatives Beurteilen von gelben Jacken (oder farbwarnender Kleidung) hatte früher was mit BMW-Fahrern zu tun. Ende der 1900nderter Jahre wurden gelbe Signalfarbenkleidung und Topfkäse, immer angebrachten Koffer fast ausschließlich mit den BMW-Fahrern in Verbindung gebracht, ja mit einer gewissen Brise "Bürgerlichkeit" auf dem Mopped gesehen (jedenfalls in meiner Szene der Moppedfahrer). Das hat sich verändert und es ist wichtig (ich meine damit nicht das permanente Fahren mit Topfkäse und Koffern!). Ich überlege mir oft, ob mein Unfall vielleicht nicht passiert wäre, wenn ich "gelbe Kleidung" getragen hätte........aber auch hier: häte, hätte, Fahrradkette!

    Und: werter Aeffchentreiber, Meinungen von Corona-Leugner und Querdenker haben nun gar nix mit den Gedanken und die Diskussion/ generelle Akzeptanz über die Farbgebung von Sicherheitskleidung zu tun.........meine Meinung!

  • #33

    mMn schadet es ja nicht, gibt aber evtl. ein falsches Gefühl von Sicherheit. Eine hochwertige passive Sicherheit des Motorradequipments bringt im Fall der Fälle sicherlich mehr.

    Allesfahrer

  • #34

    Ich finde alle Ansichten interessant und subjektiv nachvollziehbar. Besonders das Beispiel, ggf. nachts in schwarzer Klamotte verunfallt auf der Straße zu liegen und anschließend überrollt zu werden ist auch ein Punkt.


    Objektiv existieren vermutlich keine Zahlen über das Unfallrisiko mit greller oder dunkler Bekledung, bzw. Helm- oder Motorradlackierungen – auch wenn uns der "gesunde Menschenverstand" eine klare Antwort vorzugeben scheint.


    Wie ein eventueller Unfall letztlich ausgeht, ist kaum sicher zu "lenken". Dafür spielen zu viele Faktoren eine Rolle. Mit meinen beiden Unfällen könnte ich auch sagen (Achtung, Ironie): "Von meinen ca. 180.000 km auf dem Motorrad brauchte ich nur auf 2 km überhaupt einen Helm und Schutzkleidung, auf den übrigen 179.998 km hätte ich auch den den Peter Fonda geben können!" (Ironie off)



    Fakt ist natürlich: der Helm hat mir 2x sicher das Leben gerettet (und ich meine einen Integralhelm, mit Jethelm könnte ich froh sein, wenn ich noch aus der Schnabeltasse trinken zu können).


    Letztlich spielt hier das subjektive Sicherheitsempfingen eines jeden Einzelnen eine große Rolle. Ob gelb oder schwarz, ob Airbag, Textil oder Leder ... zum Glück brauchen wir alle das nur in seltenen Fällen – und zum Pech übersieht man uns wahrscheinlich auch oft trotz aller Vorkehrungen.


    Jedenfalls ist es vollkommen müßig, hier etwas als richtig oder falsch hinzustellen, oder gar jemanden wegen seiner Klamotte oder mehr oder weniger Licht am Bike zu verurteilen. Das ist Quatsch.


    Und nicht, dass ich falsch verstandne werde: durch die Helmpflicht gibt es zweifelsfrei Zahlen die belegen, dass die tödlichen Verletzungen rückläufig wurde. Ob es diese Zahlen auch belastbar zu Neonwesten gibt, glaube ich nicht. Aber vielleicht irre ich mich.

    :atblack:

    Aus der Geschichte lernen nur die, die auch lernen wollen.

    Einmal editiert, zuletzt von macblum ()

  • #35

    Das TFL ist eine tolle Erfindung.


    Wenn es auf der AB regnet fahren alle mit TFL. Von hinten ist dann manchmal nichts zu erkennen.


    Und Abblendlicht einschalten tut keiner mehr bei schlechter Sicht.

    Ist ja alles auf Automatik. 😂

  • #36

    Ein Aspekt kommt bei der Beleuchtung übrigens hinzu, was ich bei mir selber beobachte:

    Oft hat man nur noch einen winzigen Leuchtpunkt (z. B. bei Fahrradrückleuchten) mit einer oder zwei LEDs.

    Der kleine Bereich wird gern (von mir) vor dem übrigen Hintergrund und den breiter leuchtenden Scheinwerfern oder Auto-Rückleuchten übersehen. Ich finde diese mini LED Leuchten sehr schlecht sichtbar, auch oder evtl. grade, weil sie so grell leuchten, k. A.

    An Mopeds hab ich auch schon öfter gesehen, dass da nur ein einziges Rücklicht dranhängt, bei der schmalen Silhouette von hinten nich mit grad förderlich.

    Die AT hat ja zum Glück ein etwas breiteres Rücklicht.



    Das Video ist übrigens n bisschen „beschiss“ find ich.

    Es ist logisch, dass ich den Affen nicht bemerke, wenn mir vorher einer sagt „achte auf die weißen Leute“. Da ist die Konzentration / Aufmerksamkeit natürlich darauf gerichtet bzw. hingelenkt.


    Im Straßenverkehr „scanne“ ich ja eher alle Bereiche und starre eben nicht auf ein gezieltes Ereignis (normalerweise).

    Da wird man IMHO dann eher übersehen, weil man sich vor dem Hibtergrund nicht genug abhebt (Silhouette, Farbe, Beleuchtung wie oben beschrieben), weil halt immer mehr Reizüberflutung geschieht durch z. B. Mehr Verkehr usw.

  • #37


    Na dann, bitte einmal die EINDEUTIGEN Argumente und die zig Studien, die die Wirksamkeit von Warnfarben/Leuchtmittel usw. belegen.


    Lass es mich abkürzen. Ich bin persönlich sehr tief in dem Thema drin. Ich versuche mich möglichst kurz zu halten, wenn ich auf alles eingehe, würde ich damit die folgenden 10 Seiten füllen.


    Natürlich, wenn man einen Labortest in Dämmerung/Dunkelheit durchführt und vergleicht eine dunkel bekleidete Person und eine mit Warnweste, verschwindet die dunkel bekleidete Person fast vollkommen und bei der Warnweste sieht man 2 helle Streifen im Nichts schweben.


    Bei uns geht's aber um dynamische Vorgänge, hauptsächlich bei Tageslicht, am besten noch bei tiefstehendem Gegenlicht. Der allergrößte Faktor bei der Wahrnehmung, ist der wahrnehmende Mensch, nicht der wahrzunehmende Mensch. Die Wahrnehmung eines Menschen wird von so vielen Faktoren beeinflusst, dass diese nicht einmal in einer Studie alle berücksichtigt werden könnten, die Farbgebung/evtl. Reflektion des Objektes ist dabei nur ein sehr kleiner Prozentteil.

    Was außerdem zu der Wahrnehmung noch dazu kommt, ist die Reaktion, die auch erstmal von dem wahrnehmenden Menschen umgesetzt werden muss. Hatte schon mehrere Unfälle bei denen die Verursacher den anderen Verkehrsteilnehmer zwar noch wahrgenommen haben, vor Schock aber trotzdem mehrere Sekunden gebraucht haben, bis die Reaktion (Bremsen) vom Körper eingeleitet wurde.


    Wie der eine von einem Mitglied zitierte Text so schön sagt, wenn alle leuchten und blinken, wird keiner mehr wahrgenommen. Die eigentliche Intention von Signalfarben und Reflektionsstreifen ist ja, auf eine besondere Situation hinzuweisen, um eine erhöhte Vorsicht des Verkehrsteilnehmers hervorzurufen. Wenn man das ins Extrem denkt, werden die vielen Signalfarben und Reflektionen für den Verkehrsteilnehmer ein gewohntes Bild. Also erhöht er vielleicht nicht seine Vorsicht, wenn er an einem stehenden Auto vorbeifährt und eine Person mit Warnweste gerade dort umherläuft und es kommt zum Unfall. Diese Person bedankt sich dann bei allen anderen Verkehrsteilnehmer, die zuvor das "Vorsicht"-Zeichen in ein gewohntes Straßenbild geändert haben.


    Zusammenfassend, die Diskussion hier geht um Kleidung, die einen tatsächlich Einfluss von (Achtung Übertreibung, nicht triggern lassen) 0,001 % auf eine gewisse Verkehrssituation hat. Natürlich, es gibt die zehnmilliardste Situation, in der ein Verkehrsteilnehmer eventuell einen Motorradfahrer wegen 4 Zusatzleuchten, und einem 100% neongelben Outfit 0,5 Sekunden eher wahrgenommen hat. Aber, dass man generell von einer messbaren Verbesserung oder Verschlechterung von irgendwas aufgrund der Kleidung sprechen kann, ist einfach nicht der Fall.


    Man erlebt es leider viel zu häufig, dass Verkehrsteilnehmer vor dir in die Straße einfahren, obwohl du eigentlich Vorfahrt hättest und sogar mit einer riesigen roten Schrankwand, viel blinkendem Blaulicht und einem ohrenbetäubenden Martinshorn unterwegs bist.


    Also, wenn ihr eure Energie in so eine Diskussion stecken wollt, tut das. Ich habe viel Unfälle gesehen, werde regelmäßig von anderen Verkehrsteilnehmern nicht wahrgenommen und habe auch Bekannte verloren, obwohl sie von oben bis unten "geleuchtet" haben und auch die umgebenden Objekte alle ganz groß und laut ACHTUNG geschrien haben.


    Meine Meinung:

    Soll jeder der will, seine Warnweste anziehen. Er sollte sich deswegen aber nicht in Sicherheit wägen und deswegen genauso vorsichtig sein. Weiter braucht mir derjenige nicht mit einer messbaren Verbesserung kommen - das ist seine subjektive Wahrnehmung.

    Was aber gar nicht geht, sind z.B. diese extrem hell flackernden und blendenden Lichter, die man oft an Fahrrädern sieht. War bei nicht nur einem Unfall dessen Ursache das extrem blendende Licht des entgegenkommenden Fahrradfahrers war.

    Zu der anderen Strömung, wer keine Warnweste tragen will, der trägt sie auch nicht. Der braucht aber auch nicht über die Warnwestenträger lästern, dass das Quatsch sei. Wenn sich derjenige damit gut fühlt, ist es doch gut. Wenn er dann weniger nervös ist, reagiert er vielleicht selbst kühler, wenn es zu einer gefährlichen Situation kommt und eventuell wird er ja tatsächlich einmal in seinem Leben 1 Sekunde eher wahrgenommen, als ohne Weste. Leben und leben lassen.

  • #38

    Und am Verlauf dieses Threads sieht man schon wie schwer es ist für die menschliche Psyche eine andere Meinung zu akzeptieren !

    Troleranz und Achtsamkeit waren mal menschliche Attribute ...

    Heute haben viele Menschen gaaaaaanz viel Meinung und noch weniger Wissen ....

    Und ja, durch die Unausgeglichenheit in diesen Zeiten, hat der Mensch seine Alternativbefriedigungen verloren und musste zu sich selbst zurückkehren, ohne viel Ablenkung wie Shoppen, Saufen, Fussball und was sonst noch soooooooo wichtig war, um den Dialog zu sich selbst zu unterbinden... und dieses In-Sich-Ruhen haben wir verlernt.


    Soll jeder Rumfahren wie er möchte, jeder sollte das tun können was ihm gefällt ohne andere einzuschränken oder gar zu gefährden.

    Aber ich träume wohl von anderen Zeiten, als es noch mehr um ein MITEINANDER und kein permanetes Gegegeinander ging !

    Die Geschichtsbücher sind voll von unserem Verhalten, aber dazulernen kann der Mensch nur durch ganz viel Druck ...

    zur Einsicht hat es selten gereicht ...


    Genießt den Sonntag und lasst jedem seine Meinung .... !


  • #40

    Da hast Du mich erwischt. Ich bitte um Nachsicht.


    Ich war mir 100%ig sicher, dass entsprechende Studien existieren MÜSSEN, weil sonst die gesamten deutschen/weltweiten VORSCHRIFTEN (gar Gesetze!) zur Nutzung von Warnfarben bei der Arbeit, im Verkehr (auch bei Erstklässlern) usw. ja auf höchst angreifbaren, tönernen Füßen stehen würden. Aber tatsächlich bringt mir eine schnelle, oberflächliche Recherche keine Ergebnisse bzgl. einschlägiger Studien.


    Dennoch gibt es mannigfaltige Aussagen wie die folgende, die aber sämtlich keine Studienquellen nennen.

    "Experten des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR) empfehlen Bikern deshalb bei der Bekleidung grelle Farben, die im Straßenverkehr ins Auge stechen. Wenn Motorradfahrer bunt und auffällig gekleidet sind, werden sie viel eher gesehen. „Farben sorgen für mehr Sicherheit“, sagt Jürgen Bente, Referatsleiter Fahrpraktische Programme beim DVR. „Frühzeitig gesehen zu werden, ist das A und O beim Motorradfahren“, sagt auch Matthias Haasper, Forschungsleiter des Instituts für Zweiradsicherheit (IFZ). Er weiß, dass Biker bei der Auswahl der Kombi viel Wert auf Design legen, sich aber ungern mit Neonfarben oder reflektierenden Streifen beschäftigen. Doch die können Leben retten.[foto id=“511672″ size=“small“ position=“right“]

    Die Motorradfahrerin Angelika von Speicher hat schmerzhafte Erfahrungen gemacht. Zweimal ist die Frau vom Niederrhein auf ihrer Maschine einfach übersehen und von einem Fahrzeug erfasst worden. Die Heilpraktikerin und Rettungsassistentin hat daraufhin 2009 die Initiative „Farbe bekennen“ gegründet. Sie versucht, andere Motorradfahrer davon zu überzeugen, wie wichtig grelle Farben in der Schutzkleidung sind und dass neonfarbene Westen, Jacken und Hosen für Biker wie eine Lebensversicherung sein können. Tendenziell seien heute schon mehr Leute in gelben Klamotten unterwegs als noch vor Jahren, sagt Angelika von Speicher. Das Motorrad hat sie inzwischen gegen ein leichtes Rennrad getauscht.

    Seitdem immer mehr Autos mit einem Tagfahrlicht unterwegs sind, hat sich die Situation für Biker im Straßenverkehr verschlechtert. Um aufzufallen, ist es für sie seit mehr als 20 Jahren Vorschrift, immer mit Licht zu fahren. Da jetzt aber fast alle Autos mit leuchtenden Scheinwerfern ? oft auch mit LED ? unterwegs sind, ist das Alleinstellungsmerkmal und somit die Signalwirkung der Motorradfahrer weggefallen. Sie leben jetzt gefährlicher, weil sie in der Masse untergehen.

    Deshalb tragen immer mehr Biker gelbe Warnwesten. Doch die polarisieren und flattern oft im Wind. Ältere Tourenfahrer sind vernünftig und ziehen die auffälligen Westen gern über. Die jungen Wilden auf ihren Sport-Bikes wollen das oft selbst kreierte und zur Maschine passende Farb-Design [foto id=“511673″ size=“small“ position=“left“]ihrer Lederkombi allerdings ungern durch eine orangefarbene oder neongelbe „Baustellen-Weste“ verdecken. „Die Weste in Neongelb bringt wirklich was“, sagt Anselm Zessler, der bei POLO Motorrad und Sportswear für den Bereich Sortiment und Produktmanagement verantwortlich ist. Der Fachmann für Motorrad-Bekleidung stellt fest, dass Biker sich langsam von den rein schwarzen Klamotten verabschieden und mehr Farbe ins Spiel bringen. Mit einem grellen Neon hätten viele aber noch Berührungsängste. Die Farbe Weiß sei bei der Auto-Lackierung und jetzt auch bei der Motorrad-Bekleidung im Kommen, stellt Zessler fest."


    Ich kann eine fehlende Datengrundlage kaum glauben und wäre sehr dankbar, wenn vielleicht jemand belastbares Zahlenmaterial fände.


    Nochmals Sorry für meine unbewiesenen Behauptungen.

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