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An meiner vorigen V-Strom hatte ich ein TomTom Rider V4, leider habe ich es dem Käufer mitgegeben. Wenn ich jetzt so die Kritiken von den neuen Motorradnavis von TomTom lese bin ich total verunsichert. Man stelle sich vor, die Navis gehen bei Regen in andere Menüs und so ein ...eiß. Bin unlängst mit Handynavigation gefahren, schon sehr ausgereift das navigieren mit Google Maps, jedoch benötigt man eben dazu immer Mobilfunkdaten und die sind ja auch nicht immer gegeben, gerade im alpinen Bereich wo ich gerne im Urlaub fahren würde ...
An meiner AT ist schon vom Vorbesitzer ein sog. Tripmeter installiert hinter der Windschutzscheibe. Der müßte bei Erwerb eines Navis weg, ich würde keinen Wert auf den legen, nur weiß ich jetzt echt nicht was ich mir montieren soll ... ok, hinter der Scheibe wäre er ja weitgehend vor Wasser geschützt nehme ich mal an aber was wenn man mit den nassen Handschuhen ...
was sagen die Besitzer von den neuen TomToms hier darüber, ist das Problem bei den neuen 550igern noch immer evident?
Im Mai 2016 bin ich auf der Rückreise von Südfrankreich in das "Tief Mitteleuropa" gekommen und musste ca. 800 Kilometer bei einem historisch ergiebigen Dauerregen zurücklegen, bei streckenweise sintflutartigen Situationen. Bei der kürzesten Route auf mir völlig unbekannten Nebenstrecken war ich auf mein TomTom Rider 400 bedingungslos angewiesen, eine Planung mit physischen Karten war wegen der wasserdichten Verpackung der gesamten Ausrüstung einschließlich mir selbst kaum vernünftig möglich. Nach jedem Tankvorgang brauchte ich eine halbe Stunde bis alles wieder bereit war für die Weiterfahrt!
Und bei diesem Höllentrip hat das 400er keinerlei Ausfallerscheinungen gezeigt. Das Display hat nicht auf Regentropfen reagiert, obwohl das Navi nicht regen- oder fahrtwindgeschützt montiert war (Suzuki Freewind, Montage am Lenker). Es gab keinen einzigen Absturz, die Route wurde stets zuverlässig angezeigt. Ob die Route auch immer optimal war konnte ich natürlich nicht überprüfen, ich war ja in meiner Verpackung von allen Informationen abgeschnitten. Jedenfalls habe ich mit der Option "kürzeste Strecke" Wege erfahren, denen ich nicht zugetraut hätte, dass sie überhaupt irgendwo hin führen... aber es hat geklappt. Die interne Routenplanung war aber schon immer 1a gewesen, ganz im Gegensatz zu importierten Routen, dazu unten aber mehr. Wasser ist auch nicht in das Gehäuse eingedrungen, was ich nicht für möglich gehalten hätte bei diesem auf zwei volle Tage verteilten Tauchgang. Lediglich die beiden Kontakte für die Stromversorgung an der drehbaren Halterung zeigten nach dem Abenteuer einen bläulichen Belag infolge der Korrossion des Messings.
Furchtbar war aber zu Anfang die Software im Auslieferungszustand, was den Import von Routen oder Tracks mit der beiliegenden Planungssoftware immer wieder zu einem nervenaufreibenden Glücksspiel verkommen ließ. Das hat sich im Laufe der Jahre(!) durch die zahlreichen Updates schrittweise gebessert, inzwischen bin ich sogar vollends zufrieden mit dem Zusammenspiel von Rider 400 und MyDrive, dem inzwischen weiterentwickelten Planungstool von TomTom selbst.
Nach dem Ende von Tyre to Travel zum 17. Juli 2019, der ursprünglich mit dem 400er miterworbenen Planungssoftware, kommen plötzlich auch die Gründe für die blamablen Abstecher auf Wertstoffhöfe oder neben der eigentlichen Route liegenden Ortsdurchfahrten ans Licht: Der Holländische Anbieter gibt zu, dass das verwendete Kartenmaterial Open Street Maps und zuvor Google Maps nicht mit dem im Gerät verwendeten Material übereinstimmte und es deshalb immer wieder zu "Abweichungen" kommen konnte... Na vielen Dank dafür, dass mich mein Reisebegleiter in Italien letztendlich für mein TomTom oder meine Fähigkeit Routen planen zu können schon bedauert hat! Abgesehen davon, dass diese Information bewusst unterschlagen wurde empfinde ich es jetzt als Frechheit, dass der (angeblich) funktionsfähige Nachfolger für die Inhaber einer lebenslangen Lizenz von Tyre to Travel nicht kostenfrei angeboten wird. Im Gegenteil, mit jährlichen Mietgebühren zwischen 20 und 30€ glaubt man ein besonders einträgliches Geschäftsmodell gefunden zu haben. Die "großzügige" Rabattaktion mit 40% Nachlass ("Soviel Nachlass haben wir noch nie gewährt und werden es auch bestimmt nie wieder tun...") ist einfach nur beschämend.