Der Motorradgruß

Wisst ihr, woher das Grüssen überhaupt ursprünglich gekommen ist?

Es war ein Zeichen, ob beim gegenüber alles ok ist und die Rennleitung nicht irgendwo steht. Wurdest du gegrüsst und hast du nicht erwidert, dann bedeutete das früher, dass da irgendwo die Rennleitung steht.. andere Zeiten, andere Sitten...

Aber nochmals zum generellen Gruss Thema:

Ich habe früher grundsätzlich jeden Fahrer gegrüsst. Mir ist auf dem 1500 km Trip ins Tirol aber aufgefallen, dass nur noch selektiv gegrüsst wird. Ein Adventure Bike Fahrer grüsst in der Regel ein Adventure Bike Fahrer. Ein Super Moto Fahrer einen Super Moto Fahrer. Ein Cruiser / Chopper so ähnlich, ausser es sind die "Supercoolen". Aber auf diesem Trip wurde ich maximal in 50% der Fälle gegrüsst (nein, ich denke nicht, dass es an mir, meinem Bike oder meinem Fahrstil liegt...), egal, was uns entgegen gekommen ist. Danach hat sich meine Begeisterung als erster zu grüssen, deutlich gelitten. Ich habe mir sagen lassen, dass italienische Fahrer gar nicht grüssen dürfen, da sie die Hände nicht vom Lenker nehmen dürfen. OT: Dass ein Italiener nicht mit seinen Händen sprechen kann, das muss für ihn noch eher hart sein...

Zurück zum eigentlichen Thema des Nichgrüssens, das hab ich so extrem bei uns in der Schweiz noch nie erlebt. Spannend, wie eure diesbezüglichen Erfahrungen sind. Vielleicht sollten wir dieses Frage in einem eigenen Thread behandeln, sonst kapern wir hier den Begegnungsthread.

Herbstgruss, Lati

Deshalb fahre ich mit Sozia: ich konzentriere mich aufs fahren und sie grüßt

Wenn ich mit meinen englischen Freunden unterwegs bin, sind die über das Grüßen immer sehr amüsiert. Aufgrund des Linksverkehrs auf der Insel würde die Kupplungshand Richtung Fahrbahnrand zeigen und vom Gegenverkehr nicht sichtbar sein. In England dreht man den Kopf Richtung Entgegenkommenden und blickt ihm kurz respektvoll hinterher.

Auch im Berliner Stadtverkehr bin ich eher dazu übergegangen kurz zu nicken, statt die Hand vom Lenker zu nehmen, weil man da noch mehr zu tun hat.

Ich als Ganzjahresfahrer grüße nur von November bis Februar

Ausnahmen mache ich nur bei ner alten XRV. Die wird immer gegrüßt!

Ansonsten möchte ich mich in aller Regel aufs Fahren konzentrieren.

An einem schönen Sonntags-Tour artet das Grüßen mitunter ja fast in Arbeit aus

"An einem schönen Sonntags-Tour artet das Grüßen mitunter ja fast in Arbeit aus"

Du fährst die falschen Strecken!

Aber im Ernst, ich grüße mit allem was zur Verfügung steht in den unterschiedlichsten Situationen.

klassisch mit der Hand

mit Kopfnicken

mit Fuß beim Überholen

Überschwänglich bei AT'S

selektiv bei " mir kommt ein Pulk entgegen "

mitfühlend auf dem Weg zur Arbeit

freudig bei Schlechtwetter Begegnungen

gar nicht wenn es grad nicht geht...

Ich grüße Rollerfahrer, Chopperfahrer, Sportfahrer (wenn ich schnell genug bin), Schwangere, Reise und Hardcore Enduristen, Motorradanhänger Ziehende, die Tageszeiten ( Nurdenabendlobeich), ja sogar HD und BMW Fahrer...

Total vergrüßte Grüße

HeinoAT

Ich möchte das Grüßen aber für mich differenzieren, denn ich grüße ausdrücklich NICHT DEN FAHRER des entgegenkommenden Motorrades, weil ich den ja gar nicht kenne. Das kann ja ein Rechter Vollhonk Kinderficker sein, den mein Gruß nun auf keinen Fall erreichen sollte. Ich führe diese Grußhandlung deshalb nur für mich aus. Für mich, weil ich mich über den Anblick eines fahrenden Motorrades freue und mir die Begegnung einen Genuss beschert, wie der Anblick der Monalisa, also eines Kunstwerkes.

Deshalb grüße ich auch keine Roller oder anders komisch aussehende Zweiräder. Nach meiner (nun fast 50-jährigen) Erfahrung grüßen H-D-Fahrer mich nicht und werden deshalb auch nicht gegrüßt. Ähnlich kritisch verhält es sich mit GS-Fahrern, die sich nach meiner Erfahrung vorwiegend unter sich selbst grüßen. Da warte ich dann eher ab, ob die Hand zum Gruße kommt.

Allgemein schwierig – auch mit zunehmendem Alter – ist die Identifikation des entgegenkommenden Kunstwerkes. Die Modellvielfalt hat mit den Jahren so zugenommen, dass ich auf die Schnelle nicht erkennen kann, welche Marke mir da entgegenkommt. Doch die Sprache des TFL ist da oft hilfreich.

Die fleißigsten Grüßer sind – nach meiner Erfahrung – die Supersportler. Wahrscheinlich die Jugend, die anzeigen möchte, dazugehören zu wollen.

Ich finde es total spannend, wie eure Erfahrung und eure Gruss-Einstellung ist.

Danke an Tscharlie für das Verschieben meines Kommentars in diesen Thread, bin gespannt, was hier noch von euch geschrieben wird.

Zitat von Lati

Es war ein Zeichen, ob beim gegenüber alles ok ist und die Rennleitung nicht irgendwo steht. Wurdest du gegrüsst und hast du nicht erwidert, dann bedeutete das früher, dass da irgendwo die Rennleitung steht.. andere Zeiten, andere Sitten...

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Hieß es früher nicht mal; Grüße jeden Motorradfahrer , es könnte dein Chef sein ??? so aus den ca 50-60ern?

Auch haben sich die Moppedfahrenden ganz schön vermehrt in den letzten Jahrzehnten

Und ebenso . bei mir gilt bei jedem entgegenkommenden Mopedfahrer die Unschuldsvermutung.Und auch wenn man bestimmte Kurvenreiche Strecken fährt, bekommt man den Arm ja nicht mehr runter.

Soeben die Probe aufs Exempel gemacht.

216 km auf Landstraße unterwegs.

11 Motorradbegegnungen mit 10 grüssenden Bikern.

Der 1 kam mir in einer Kurve entgegen und auch ich grüßte aus Sicherheitsgründen nicht mit der Hand.

Also fast 100 %, was will man mehr ?

Bin mittlerweile ein bekennender nichtgrüsser... ausser alle Africa twins,

wie soll das bei gefühlten 61 grad Schräglage (real wahrscheinlich 26 grad) auch funktionieren. Da kämpfe ich ums Überleben und kann nicht den freundlichen machen

Gruß